30. Die Suche nach dem originalen Farbton – #Fachbericht

Azubiprojekte bei Heidenwag

30. Die Suche nach dem originalen Farbton – #Fachbericht

In unseren Fachberichten erklären wir euch im Detail Tätigkeiten aus unseren Fachbereichen der Unfallinstandsetzung sowie der Blechbearbeitung. Wir erzählen euch alles über Reparturtechniken, Maschinen und Geräte sowie Werkzeuge.

Wie wird eigentlich der Farbton eines Fahrzeugs bestimmt?

Bei einem Unfallschaden fragen uns die Kunden immer wieder die selbe Frage: bekommt ihr den Farbton genau so wieder hin?

Die Antwort ist nicht ganz einfach. Hierbei kommt es auf viele Faktoren an. Die Anzahl der verschiedenen Farbtönen hat immer weiter zugenommen. Sonderfarbtöne und Mehrschichtlackierungen sind heutzutage eher die Regel als die Ausnahme. Weiter gibt es unzählige Nuanzen von ein und der selben Farbe. Die eine geht mehr ins gelbliche, die andere mehr ins grün- oder bläuliche.

Alles minimale Unterschiede, die man selbst mit geschulten Auge nicht gleich sieht.

Lackiert man allerdings ein Bauteil am Fahrzeug nach, bzw. tauscht dieses aus und lackiert nur das eine Teil, so kann dies durchaus zu Problemen führen.

Ein Beispiel: Herr Müller hat eine beschädigte Türe an seinem Fahrzeug. Diese muss ausgetauscht werden, da eine Instandsetzung des Bauteils nicht wirtschaftlich ist. Lackier man nun nur die neue Türe, so hat man eine klare Kante zu der angrenzenden Türe sowie zum Kotflügel. Hier fällt sehr schnell auch einen Laien ein minimaler Farbtonunterschied auf.

Aber was kann man nun dagegen machen? Das Zauberwort heißt einlackieren. Die angrenzenden Bauteile in unserem Beispiel also Kotflügel und Türe werden ein lackiert. Hierbei wird der Farbton nur als Verlauf in die Teile lackiert und anschließe mit Klarlack überzogen. Durch den weichen Übergang tricksen wir unser Auge aus, und der Unterschied der Farbe fällt nicht auf.

Jedoch gibt es auch hier Grenzen. Auch kommt es auf das Untergrundmaterial, den Grubdfarbton und vieles mehr an. So sehen die Stoßfängerverkleidungen auch an werksneuen Fahrzeugen meist deutlich anders aus als der Rest des Fahrzeugs. Dies liegt an dem Material des Stoßfängers. Dieser ist aus Kunststoff gefertigt und reflektiert das einfallende Licht anders als die angrenzenden Blechbauteile. Dies dann bei einer Reparatur besser hin zu bekommen ist fast unmöglich.

Es gibt jedoch Messgeräte und Farbfächer die hierbei den Lackierer unterstützen. Auch muss öfter ein Farbmuster gespritzt werden um den Farbton genauer vergleichen zu können. Jedoch kann hier schon der Luftdruck, die Temperatur oder die Luftfeuchtigkeit in der Lackierkabine zu unterschieden in den Mustern führen.


Was hat das Ganze nun aber mit unserer Ape zu tun?

Nun ja, Farben sind ein heikles Thema und nicht so einfach wie es auf den ersten Blick scheint. Wir wollen trotzdem rausfinden wie wir den originalen und ab Werk gespreizten Farbton unserer Ape perfekt nachahmen können.

Zwar wissen wir noch nicht, ob die Ape auch wirklich wieder im originalen Ton lackiert werden soll, aber feststellen und dokumentieren wollen wir dies unbedingt.

Nun stehen wir aber vor dem extremen Problem, dass die Ape über Jahrzehnte der Witterung, UV-Strahlung und Abnutzung direkt ausgesetzt war. Farben verändern sich, verfärben sich, verblassen oder werden schlecht übergepinselt.

Also was tun?

Erinnert ihr euch ab die Tachoabdeckung vom letzten Post?

Verdreckt, vergilbt, verkratzt. Aber original!

Diese war äußerlich vergilbt und verblasst, schon mal übergestrichen und in schlechtem Zustand. Aber innen hat eine Gummidichtung jegliche Einflüsse sowie Wasser und Schmutz abgehalten. Es ist zwar nicht viel Fläche und nicht zu groß, aber wir haben ein Stück originalen Farbton freigelegt. Nun müssen wir nur noch einen vergleichbaren Ton finden.

Mithilfe eines Spectrometers wird der Farbton vermessen. Das Spectrometer wirft eine Anzahl an Farbtönen aus, die es zu vergleichen gilt. Anschließend wird mit Farbfächern und Lampe verglichen was am besten passt. Vorab werden wir auch ein Muster spritzen um definitiv sagen zu können, dass die Farbe passt.

Ein Standart RAL-Ton der dem ganzen doch sehr nahe kommt…

Zwar müssen wir kein einzelnes Bauteil lackieren, sondern können die ganze Ape gleich lackieren und haben somit weniger Stress mit der Farbe, so ist es aber trotzdem unser eigener Ehrgeiz dies bestmöglich hinzubekommen.

Wir sind gespannt wie unsere Ape schlussendlich aussieht. Hierzu müssen wir uns aber noch für ein Farbkonzept entscheiden.


Alles über die Ausbildung bei uns findest du hier!

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